Der Mensch zählt

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veröffentlicht am 28.10.24

Fachkräfte sind knapp, die Nachfrage übersteigt das Angebot. Auch IMM Photonics spürt den Druck – besonders in der Produktion und in den MINT-Berufen. Doch statt zu verzweifeln, hat sich das mittelständische Technologie-Unternehmen intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt. In unserem neuen Artikel zeigen wir, wie es sich den aktuellen Herausforderungen stellt und welche Lösungsansätze es entwickelt.

IMM Photonics News C. Raith und M. Buesing im Gespraech

„Wenn wir eine Stelle ausschreiben, dann bekommen wir in der Tat keine Masse an Bewerbungen mehr. Viele eingehende Bewerbungen bilden unsere Anforderungen nicht ab.“, so schildert Geschäftsführer Christian Raith die momentane Lage bei der Suche nach neuen Arbeitskräften. Er ist sich bewusst, dass er mit dieser Situation nicht alleine dasteht, sondern mit zahlreichen anderen Technologieunternehmen um die begehrten Fachkräfte aus den MINT-Berufen konkurriert. Zudem agiert der Spezialist für Laser-Individuallösungen in einem echten Nischenmarkt. Für Raith und sein Führungsteam ist dies ein guter Grund, mithilfe neuer und bewährter Ansätze dem Fachkräftemangel gezielt entgegenzuwirken.

Vorstellungsgespräche in drei Runden

Einen Unterschied zu vielen anderen Unternehmen bemerken die Bewerber und Bewerberinnen bereits bei den Vorstellungsgesprächen. Bei IMM Photonics nimmt man sich die Zeit, sie in drei ausführlichen Runden kennenzulernen, mit dem Team bekannt zu machen und abschließend nochmals individuell mit ihnen zu sprechen. „Das Feedback ist in der Regel äußerst positiv“, erzählt Raith. Er habe später auch einmal den einen oder anderen neu hinzugekommen Mitarbeitenden gefragt, warum er sich für IMM Photoncis entschieden habe. „Die Antwort war oftmals, dass wir nicht das beste Angebot gegeben haben, sondern dass wir uns am meisten um sie bemüht haben. Die Wertschätzung im Vorfeld war also ein wichtiges Kriterium. Man konnte sehen, dass wir die Menschen wirklich ernst nehmen.“

Unternehmenskultur: bewährt trifft modern

Wer einmal an Bord ist, zieht nicht so schnell weiter. Denn ob in der Fertigung in Teisnach oder im Büro in Unterschleißheim: Im Schnitt bleiben Mitarbeitende etwa 13 Jahre bei IMM Photonics. Auch sehr lange Firmenzugehörigkeiten von 25 Jahren und mehr sind keine Seltenheit. Weiteres Indiz für die hohe Zufriedenheit und Identifikation mit dem Unternehmen: Obwohl jeder und jede ins Homeoffice gehen kann, ist das Büro in Unterschleißheim alles andere als verwaist. Manch eine und manch einer nimmt gar Anfahrtszeiten von eineinhalb Stunden auf sich, um mit den Kolleginnen und Kollegen im realen Umfeld zusammenzutreffen. Gefragt, warum seine Angestellten so gerne hier arbeiten, führt Raith bescheiden an: „Wir haben das Glück, auf eine über 25-jährige Unternehmenskultur zurückblicken zu können, die sich von selbst so entwickelt hat.“ Gleichzeitig tun sein Führungsteam und er selbst einiges dafür, die Corporate Culture aktiv zu modernisieren. So sei man dabei, auf ein allgemeines „Du“ umzustellen, man führe auf Augenhöhe, organisiere gemeinsame Feste und Ausflüge der Standorte und gebe viele Möglichkeiten, sich zu engagieren und weiterzuentwickeln.

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IMM Photonics Mitarbeitersituation Unterschleissheim-1

Förderung von Offenheit und Engagement

Wer – wie IMM Photonics – immer wieder neue Wege einschlägt und Produkte entwickelt, die es so noch nicht gab, muss Raum für Kreativität und Austausch schaffen. In Unterschleißheim und Teisnach ist man sich daher bewusst, dass die Gespräche an der Kaffeemaschine mitunter wichtiger sind als die am Besprechungstisch. Daneben legt der Mittelständler großen Wert auf Eigenverantwortung sowie eine offene und konstruktive Fehlerkultur. „Sind wir realistisch: Wir haben an unseren Fehlern das Meiste gelernt. Ich glaube, das kann jeder von sich selbst behaupten. Wichtig ist, dass man seine Lehren daraus zieht und positiv gestärkt aus der Erfahrung hervorgeht“, so Raith. Eigene Ideen und Initiativen werden gerne gesehen, und auch im Bereich Nachhaltigkeit sind alle gefragt – neue Vorschläge sind jederzeit willkommen.

Generationenwechsel – über Jahre geplant

Die oben genannten, langen Firmenzugehörigkeiten stellen IMM Photonics jedoch auch vor Herausforderungen. Die Führung ist sich bewusst, dass der anstehende Generationenwechsel das Unternehmen empfindlich treffen könnte, wenn er ungenügend vorbereitet ist. Daher wurde ein eigenes, auf Jahre angelegtes Programm geschaffen: So erhält beispielsweise jeder Neuzugang einen individuellen Mentor, was zum einen das Ankommen im Unternehmen vereinfacht, aber auch den Wissenstransfer mit Vorausblick einleitet. Überdies investiert IMM Photonics in eigene Ausbildungen, nicht nur, wie bisher, im kaufmännischen, sondern ab 2026 auch im technischen Bereich. „Durch die Ausbildung in technischen Berufen können wir Fachkräfte passgenau für unsere Anforderungen qualifizieren. Das reduziert die Notwendigkeit externer Einstellungen und senkt sowohl Einarbeitungskosten als auch das Risiko von Fehlbesetzungen“, unterstreicht der Geschäftsführer.

Durch Kooperationen wollen wir in Kontakt kommen, Wissensaustausch anregen und natürlich auch den wissenschaftlichen Nachwuchs früh auf IMM Photonics als Arbeitgeber aufmerksam machen.

Marcus Gögelein
CTO IMM Photonics GmbH

Ausbildung bis ins Detail

Auch da, wo gut ausgebildete Kräfte einstellt werden, nimmt sich die bestehende Crew viel Zeit für deren interne Aus- und Weiterbildung. So kommen Entwickler beispielsweise aus verschiedenen Fachgebieten wie Optik, Elektrotechnik oder aus dem mechanischen Bereich. „Doch trotz ihrer hervorragenden Grundausbildung bringen die neuen Kräfte, sehr, sehr selten genau das mit, was wir suchen. Das heißt, sie spezialisieren sich erst bei uns für den Bereich, in dem wir sie brauchen“, sagt CTO Marcus Gögelein. Dasselbe gilt an den Fertigungsarbeitsplätzen in Teisnach.

Werksleiter Christian Pritzl bestätigt: „Wir qualifizieren neue Mitarbeiterinnen hier oft über ein halbes Jahr hinweg oder länger, denn die hohe Fingerfertigkeit und Sachkenntnis, die bei uns gefragt ist, gibt es nicht von der Stange.“ Über dieses geduldige und aufwändige Onboarding hinaus fördert IMM Photonics individuelle Karrierewege und bietet stetige Angebote zur Weiterentwicklung. Diese reichen von Sprachkursen über zusätzliche Ausbildungen etwa zur Sicherheitsfachkraft bis zur Unterstützung zusätzlicher Studienwünsche.

Attraktive Arbeitgeber sind flexible Arbeitgeber

Eine Herausforderung, mit der gerade jüngere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer konfrontiert sind, besteht in der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Deshalb legt IMM Photonics Wert auf ein hohes Maß an Flexibilität in der Gestaltung der eigenen Arbeitszeit: „Wir sind 60 Leute, die 30 verschiedene Zeitmodelle leben“, schmunzelt Geschäftsführer Raith. „In unserer Produktion in Teisnach kommen manche um 6 Uhr morgens, hier in Unterschleißheim erst um 10 Uhr. Wer Kinder hat, arbeitet manchmal vormittags, macht dann Pause und arbeitet abends weiter. Im Homeoffice oder vor Ort. Das ist alles möglich.“

Ein Stückchen Welt retten

Ein weiterer Fokus liegt künftig auf der Zusammenarbeit mit den Hochschulen und insbesondere mit Professoren, die für IMM Photonics relevante Ausbildungsbereiche leiten. Gefragt, warum er jungen Studierenden raten würde, bei IMM Photonics anzufangen, muss Geschäftsführer Raith nicht lange nachdenken: „Weil sie hier ein wirklich spannendes Arbeitsumfeld vorfinden, in dem sie sehr viel Freiheit genießen, sich stark einbringen und wirklich Neues gestalten können. Denn auch wenn wir nur ein Rädchen im Getriebe innovativer Lösungen für Medizin, Bioanalyse, Datenübertragung oder Messtechnik sind: Wir tragen mit vielen unserer Komponenten ein bisschen dazu bei, die Welt zu retten.“

IMM Photonics Bild Anwendungen Medical MRT